Wenn soziale Netzwerke Schlemmer-Oasen wären

Im nachfolgenden Beitrag sind Spuren von Ironie enthalten - bei Fragen zu dieser Allergenkennzeichnung gebe ich gerne Auskunft!

Aufgrund meiner großen Leidenschaft zum Kochen und der Liebe zu Social Media stelle mir die sozialen Netzwerke oft als Schlemmer-Oasen vor!
Die User sind Köche, die Blogbeiträge preisen die Gerichte auf der Speisekarte an und die einzelnen Postings sind gekochte Mahlzeiten. Mit ihren kulinarischen Leckereien laden die Köche unermüdlich Gäste ein, bei ihnen eine Zeitlang zu verweilen.

Kleine Anmerkung;
In den nachfolgenden Zeilen sind Spuren von Ironie enthalten – bei Fragen zu dieser Allergenkennzeichnung gebe ich gerne Auskunft!) ;-)

Weiter geht´s! In den Schlemmer-Oasen finden täglich große „Um-die-Wette-kochen-Turniere“ statt. Das scheinbar angestrebte Ziel: Tod durch Überfressen!

Gegessen wird immer, ganz gleich, ob man Single ist oder eine Familie hat, ob man arbeitet oder Frührentner ist. Die Geschmacksrichtungen, Eigenarten, Vorlieben und Abneigungen sind bei jedem Gast verschieden.

Manche Gäste mögen die gute deutsche Hausmannskost, die anderen bevorzugen vielleicht die italienische Küche. Einige sind überzeugte Vegetarier, andere hingegen vegan. Manche Gäste dürfen wegen Lebensmittelunverträglichkeiten nicht alles essen, während andere hingegen nach Herzenslust schlemmen können.

Für jeden Topf findet sich immer der passende Deckel. Für jeden kleinen und großen Hunger, abgestimmt auf dem Geldbeutel und bemessen nach der Zeit, lassen sich die Gäste mit einem 5-Gänge-Menue verwöhnen oder sie entscheiden sich auf die Schnelle für FastFood.

Egal, wie groß oder klein der Hunger auch ist – das Auge isst immer mit.

appetit

Der Appetit winkt aber sofort mit der weißen Fahne und verabschiedet sich, wenn:

  • die Mahlzeit anstatt liebevoll angerichtet komplett lieblos auf den Teller geklatscht wird.

 

  • das Essen den Anschein erweckt, schon mal gegessen worden zu sein.

 

  • im augenscheinlich frischen Obst bereits ein dicker fetter Wurm drin ist.

Ein guter Gastgeber käme niemals auf die Idee, seinen Gästen wortlos die Teller vor die Füße zu werfen, um dann in Windeseile den Tisch zu verlassen, ohne „Guten Appetit!“ zu gewünscht zu haben.

Ist das auch wirklich frisch?

Wer schon einmal versehentlich ein Erdbeer-Milchshake getrunken hat, dessen Haltbarkeitsdatum Tage vorher abgelaufen ist, weiß, dass die nächste Sitzung auf dem stillen Örtchen zur knallharten Belastungsprobe werden kann. Daher kommt bestimmt der Ausdruck:“Einen Sprung in der Schüssel haben“. :-)

Definitiv einen gewaltigen Sprung in der Schüssel haben vereinzelte „Köche“, die (scheinbar komplett überfordert) planlos ihre Mahlzeiten über die Theke schicken.

Dank Hootsuite, Buffer, Twuffer und ifttt ist es möglich, Beiträge zeitgesteuert in die sozialen Netzwerke zu senden.

So rutschen Beiträge durch, dessen Verfallsdatum jenseits von Gut und Böse liegen und dieses Tun hat bereits eine sehr kritische Phase erreicht.

Mitten im Jahr möchte niemand das 12. Türchen vom Adventskalender öffnen. Ebenso ist die bunte Ostereier-Suche im Herbst eher frustrierend.

Auch gewinnt man mit längst beendeten Gewinnspiele und/oder Verlosungen noch nicht mal mehr einen kaputten Blumentopf!

Für Fans und Follower oft eine echte Herausforderung denn oftmals interessieren sie sich tatsächlich für ein Webinar oder Veranstaltung.

Tipp: Man sollte das Augenmerk nicht auf Quantität richten, sondern mehr auf mehr Qualität und Frische achten!

Wir haben geschlossen

Was passiert, wenn Gemüse extrem lange gekocht wird? Es ist nicht mehr bissfest, die Vitamine sind komplett flöten gegangen, die Farbe ist entwichen und das zerkochte Gemüse hat Babybrei-ähnliche Konsistenz bekommen! Appetitlich sieht nun wirklich anders aus!

In den sozialen Netzwerken sind auch schon viele Beiträge gnadenlos zu Tode gekocht worden, durchlaufen aber täglich grauenvolle Never-Ending-Endlos-Schlaufen.

Das grenzt schon fast an Körperverletzung, denn man muss oftmals schmerzlich feststellen, dass ein Link im Beitrag zu einer: Die von Ihnen eingegebene Internetadresse xxx konnte nicht gefunden werden Meldung führt.

Die Enttäuschung darüber ist groß, denn das Interesse war vorhanden und man wollte mehr erfahren.

Wer soll das alles essen?

Täglich werden die Gäste wie eine Weihnachtsgans gemästet denn zeitgleich werden mehrere Teller serviert! Diese sind so überfüllt, dass man bereits beim Angucken pappsatt ist und keinen Appetit mehr hat.

Zudem nimmt es der Koch mit den Gewürzen nicht so genau. Von allem, was der Kräutergarten her gibt, ist eindeutig zu viel drin. (Wer schon einmal eine Pizza mit extrem viel Oregano und Estragon erwischt hat, weiß genau, wie merkwürdig das schmeckt.)

Lieber eine Prise weniger von allem – nachwürzen kann man immer noch!

Methode

Auch scheint es derzeit sehr „in“ zu sein, mit mehreren Accounts bei Twitter aufzutreten. Ein Account wird für das Branding angelegt, ein zweiter für das Privat-Profil und ein dritter Account, weil „nur“ zwei Accounts altmodisch wirken.

Wenn jeder einzelne Account unterschiedliche Postings zu verschiedenen Uhrzeiten senden würde, das wäre wirklich eine feine Sache!

Mir entzieht sich aber jedes Verständnis und der Sinn dahinter, warum manche User mit vier, fünf und mehr Accounts bei Twitter vertreten sind und den Stream wie ein Tsunami überfluten. Exakt zur gleichen Uhrzeit kommen exakt die gleichen Beiträge.

Schlimmer noch: Irgendwann ist der Durchblick auf der Strecke geblieben und so ballert das Automaten-Tool die geplanten Postings zwei oder drei Mal zur selben Uhrzeit raus. Mit allen Accounts gleichzeitig! Da hilft nur noch in Deckung gehen und sich in Sicherheit bringen.

[bctt tweet=“Das ewige Automatisieren der Beiträge nervt! Hört endlich damit auf!“ via=“no“]

Mit allen Sinnen verführen!

Die raffinierte Zubereitung einer Sauce ist das i-Tüpfelchen jeder Kochkunst und entlockt den Gästen ein genussvolles „Mhhhhhh….“. Ist die Sauce zu salzig, klumpig oder gar zu flüssig geworden, ist das Saucenglück vorbei!

Kochkunst

Mousse au Chocolat verführt die Sinne und ist purer Gaumen-Sex! Damit diese luftig-lockere Nachspeise auch gelingt, müssen frische Zutaten her: Sahne oder Butter, Ei, Zucker und Schokolade. Ist die Butter ranzig oder hat die Sahne einen Stich – mißlingt dieses Meisterwerk!

Wenn Texte den Leser erreichen, bewegen, verführen und letztendlich überzeugen sollen, muss die Auswahl der Worte perfekt abgestimmt werden, damit diese harmonisch miteinander im Einklang stehen.

Alle Gerichte benötigen unterschiedliche Garzeiten (ein Spiegelei ist schneller fertig als ein Rollbraten), die harmonische Zusammensetzung der Worte nimmt ebenfalls ihre Zeit in Anspruch.

Wer Gäste zum Essen einlädt, sollte..

  • …die Mahlzeiten mit Phantasie und Sorgfalt zubereiten!

 

  • …nicht täglich das gleiche Essen servieren! Irgendwann verliert die größte Leibspeise ihren Reiz und kommt buchstäblich zu den Ohren wieder raus!

 

  • …hin und wieder mal andere Gewürze ausprobieren und andere Beilagen verwenden.

Ob die Gäste zukünftig frische und ausgefallene Köstlichkeiten erwarten dürfen, bleibt abzuwarten! Es wäre jedoch sehr wünschenswert!

kochrezepte

Nun ist die Sache gesessen!

Da habe ich ja gaaaaaanz schön weit ausgeholt, nicht wahr? Wir sind am Ende unserer Reise angelangt und somit ist auch mein Beitrag gegessen.

P.S. Dieser Beitrag ist definitiv KEINE beleidigende oder gar entwürdigende Anspielung an die Gastronomie-Branche!

Ich hoffe, es entwickeln sich keine allergische Reaktionen oder Nebenwirkungen gegen die Prise Ironie, mit der ich diesen Beitrag gewürzt habe.

Du hast Fragen zu dieser „Allergenkennzeichnung“? Gerne beantworte ich diese in den Kommentaren.

Hat dir der Beitrag gefallen? Dann würde ich mich freuen, wenn du ihn weiter empfehlen würdest.
tina-gallinaro-unterschrift

Facebook
Twitter
LinkedIn
Pinterest
WhatsApp

10 Antworten

  1. Hallo Tina,

    wundervolle Idee und inhaltlich einfach prima. Ich frage mich nur, wer die Küche aufräumt und ob es bei so umfangreicher Verköstigung hinterher ein Verdauerle gibt. Was man noch dazu sagen könnte: Wer regelmäßg kräftig ist, nimmt an Gewicht (Reputation) zu. Eine hier sicher gewollte Folge.

  2. Hallo Thomas, vielen Dank für Dein Feedback. Ja, wenn zwei Leidenschaften aufeinanderprallen, dann „könnte“ tatsächlich mal eine andere Back-Mischung daraus entstehen ;-)
    Auf Dauer würde es durch die enorme Gewichtszunahme zu Spätfolgen kommen: Fettleber, Sodbrennen, das Herz wird überlastet, usw. :-) Nein, im Ernst, wer so aggressiv unterwegs ist, wird ausgeblendet und /oder stumm geschaltet. Ob das wirklich förderlich ist, wage ich zu bezweifeln..
    LG Tina

  3. Hallo Tina,

    jetzt habe ich Hunger ;-)

    Das ist mir in letzter Zeit auch aufgefallen, dass bald täglich (zum Teil mehrere) alte Beiträge „rausgehauen“ werden.

    Das ist echt schade – manche verbreiten ihre neuen Beiträge nur einmal und dann nie wieder – und verschenken somit auch Potenzial – andere übertreiben maßlos.

    Die gute Mischung macht’s finde ich. Schön, dass du mit deinem Plädoyer für mehr Individualität und Sorgfalt sowie mehr Qualität statt Quantität vielleicht den ein oder anderen zum Nachdenken bringst.

    Liebe Grüße
    Jutta

  4. Hallo Jutta, vielen Dank für dein Feedback. Dann hoffe ich nur, dass der eine oder andere den Beitrag auch liest ;-)
    Dir und Deiner Familie ein schönes Wochenende.
    LG Tina

  5. Haha, sehr witzig :D

    Ich kann das sehr gut nachvollziehen.

    Viele Social Media Beiträge sind völlig lieblos. Entsprechende Reaktionen bleiben aus. Das grenzt oft schon an Zeitverschwendung. Wenn da nicht diese Tools zur Automatisierung wären, die diese Beiträge dann auch noch wieder und wieder auf den Tisch bringen… Damit wird es dann sogar noch kontraproduktiv.

    Ich schließe mich aber auch der Meinung von Jutta an: Inhalte können gern öfter gepostet werden. Wäre ja sonst auch wieder verschenktes Potential. Nur macht es eben die Mischung.

    Bei Facebook empfehle ich: 1x wenn es neu ist, nach einem Monat noch mal und dann nach einem viertel Jahr auch gern noch mal.
    Bei Twitter geht das natürlich auch noch öfter. Aber eben nicht so, wie die Köche in Deiner Geschichte.

    Vielen Dank für den unterhaltsamen Beitrag.

    Liebe Grüße
    Sebastian

  6. Hi Sebastian, recht vielen Dank für Dein Feedback. Auf manche Köche trifft der Ausdruck:“ Einen Sprung in der Schüssel haben“ voll zu. ;-)
    Dir und Deiner Familie ein schönes Wochenende .
    LG Tina

Schreibe einen Kommentar